Ich möchte an dieser Stelle einige wichtige Hinweise veröffentlichen, die aus meiner Sicht für Neueinsteiger am Mac (macOS) wichtig sein könnten. Dabei möchte ich vor allem hilfreiche Quellen nennen, die die Zusammenhänge technisch versierter und tiefgründiger erklären können als ich.
Als Neubesitzer eines Mac und Umsteiger auf das Betriebssystem macOS ist man häufig mit folgenden Fragen konfrontiert – zumindest erging es mir so:
- Welches Antivirenprogramm soll ich installieren?
- Welche Programme benötige ich, um Bilder, pdf-Dateien usw. zu betrachten?
- In welchen Zyklen defragmentiert man die Festplatte? – Ich gebe zu, dass diese Frage aus der Windows XP-Ära stammt…
Um es kurz zu machen: keins, keine zusätzlichen, gar nicht.
Die ausführliche Variante bedarf eines etwas größeren Rahmens und darauf würde ich gerne im Folgenden eingehen und eine Reihe von Hinweisen nennen, die ich als notwendig erachte.
Tipp 1 – Nutze das Mehrbenutzersystem
macOS ist ein Mehrbenutzersystem und dies sollte man auch nutzen!
Ich arbeite seit meinem ersten Mac mit (mindestens) zwei Benutzern. Ich unterscheide dabei zwischen mir als „Standardbenutzer“ (tmaxara) mit eingeschränkten Rechten und dem „Administrator“ (admin), der eben Administrationsrechte besitzt. Dies schützt beim Verlust des Mac zwar nicht davor, dass meine Daten sicher sind, aber es baut eine Ebene ein, die mich bspw. bei Programminstallationen immer aufhorchen lässt, da bei diesen immer der Benutzername und das Kennwort eines Benutzers mit Administrationsrechten abgefragt werden. Diese muss ich dann eingeben und dieser „Zeitverlust“ (bzw. das aufklappende Fenster) führt dazu, dass ich über das, was ich gerade tue, nochmals nachdenke.
Der Benutzer, den man bei der Erstinstallation eines Mac einrichtet, hat Administrationsrechte, so dass man darüber nachdenken sollte, diesen Benutzer gleich als „admin“ zu benennen.
Tipp 2 – Backups, Backups, Backups
Dies ist der wichtigste Tipp. Man benötigt ein Backup!
Backups schützen vor (fast) allem. Ein Computer, vor allem Festplatten, können kaputt gehen. Wenn man dann im Besitz eines Backups ist, ist der Verlust zwar ärgerlich, aber „das digitale Leben“ geht mit Hilfe eines Backups relativ schnell wieder weiter. Mit Hilfe eines neuen Mac Computers dauert es in der Regel nicht länger als eine Stunde und auf diesem Mac ist der privat Rechner wiederhergestellt.
macOS bringt dafür bereits so gut wie alles mit. Time Machine ist integraler Bestandteil des Betriebssystems und dieses Backup-System sollte man nutzen. Man benötigt lediglich eine externe Festplatte und dann sorgt das Anschalten dieses Dienstes für alles Weitere. Der Prozess selbst muss nicht händisch angestoßen werden, sondern es muss nur die externe Festplatte an den Mac angeschlossen werden.
Tipp 3 – Antivirenprogramme
Ich arbeite seit dem Jahr 2005 mit Mac OS X bzw. mit macOS. Seit dieser Zeit habe ich kein einziges Antivirenprogramm auf meinen Computern installiert. Es ist schlichtweg nicht nötig.
Genauso verhält es sich mit sogenannten „Cleanup-Tools“, die die Festplatte reinigen oder gar defragmentieren möchten. Man benötigt diese nicht.
Andere können dies besser erklären und so verweise ich an dieser Stelle gerne auf den Beitrag im Forum Apfeltalk „Warnung vor Cleanup-Tools, Antivirenprogrammen & Co.“ und auf Beiträge im Blog der Firma apfelwerk „Wie Virenschutz ihren Mac bremst“ und „MacKeeper Test“.
Tipp 4 – Ein Mac bringt fast alles mit
Programme zur Bildverwaltung, zum Anzeigen von pdf-Dateien, zum Bearbeiten von Word-Dateien, zum Aufnehmen eines Screencasts kann man installieren, muss man aber nicht.
Zunächst möchte ich das Programm Vorschau hervorheben, das pdf-Dateien anzeigen, bearbeiten, umsortieren u. v. a. mehr kann. Vorschau kommt jedoch nicht nur mit pdf-Dateien zurecht, sondern auch mit äußerst vielen Bildformaten wie jpg, png und tiff. Ein Export von dem einen zum anderen Format ist mit diesem dem Betriebssystem beiliegenden Programm sehr komfortabel möglich. Die Installation von Acrobat Adobe Reader ist somit nicht nötig und nicht wirklich empfehlenswert. Ich verweise an dieser Stelle auch auf den Artikel in der Zeitschrift Mac & i „Verborgene Schätze in OS X“ (Heft 1/ 2016, S. 28ff.)
Ähnliches gilt für das Programm Quick Time Player. Dieses ermöglicht beispielsweise das Erstellen von Screencasts; das Programm Bildschirmfoto macht Screenshots. Alle Programme liegen macOS kostenfrei bei uns sind vorinstalliert.
Gleiches gilt für so wichtige Office-Programme wie Pages, Keynote und Numbers (Textverarbeitung, Präsentationssoftware, Tabellenkalkulation). Diese stehen – nach Anmeldung im App Store – beim Neuerwerb eines Mac Computers kostenfrei zur Verfügung. Alle drei Programme beherrschen den Im- und Export in die Windows-Welt (Word, PowerPoint und Excel), so dass prinzipiell keine weiteren Office-Programme gekauft werden müssten.
Die hier erwähnten Programme beschreiben nur eine Auswahl derjenigen, die macOS beiliegen. Für sehr viele Anwendungsszenarien sind qualitativ hochwertige Applikationen bereits vorinstalliert, weitere finden sich im App Store.
Tipp 5 – Achte auf das, was du tust
Unwissenheit schützt vor Dummheit nicht.
Ich habe mir vor einem Jahr eine sogenannte Adware am Mac eingefangen. Diese hat zwar nichts an meinem System zerstört, aber ich habe mich immer gewundert, weshalb mich Safari (der Webbrowser) immer auf so seltsame Werbeseiten weiter geleitet hat. Eine Adware hatte sich bei mir eingenistet. Der Grund war folgender: ich hatte Software von einem Portal – ich glaube es war chip.de – installiert, über die diese Adware auf mein System gelangte.
Ich empfehle somit, Download-Portale wie Softonic.com, Download.com, Chip.de usw. zu meiden. Nutzt den App Store oder die Originalseiten der Programmanbieter, um Software zu installieren. Das ist sicherer.